Spielbericht

E1-Junioren am 20.03.2010
VfB Oberweimar - SSV BG Mellingen 3:1

"Wenn das Spiel heute wieder ausgefallen wäre, wäre ich sehr traurig gewesen!"Zitat von Felix bei der morgendlichen Begrüßung... Damit sprach er wohl allen Fußballkindern Weimars aus der Seele, denn der Frühling hatte lange auf sich warten lassen und immer noch stand die Bespielbarkeit einiger Fußballplätze in den Sternen. Sowohl Trainer als auch Kinder wollten an der frischen Luft wieder gegen die Pille treten und die Beengtheit der Halle hinter sich lassen. Doch an diesem frühen Morgen schien zeitweilig die Sonne, das Thermometer offenbarte frühlingshafte 13 °C und unser Hartplatz war in Topzustand – so konnte man das Spiel guten Mutes beginnen. Mit zwei Reservespielern waren wir einigermaßen flexibel (Arvid laborierte an einer Kopfverletzung, Leo war bei Verwandten und Leon hatte sich kurzfristig krankgemeldet) und mussten uns nicht um möglicherweise nicht einsetzbare Kinder sorgen. In der Startformation übernahmen Richard und Clemens die Verteidigung, Mark ackerte im zentralen Mittelfeld, Anton und Simon übernahmen die Seitenlinien und Felix und Julius stürmten Richtung Tor. Zur ersten Halbzeit gibt es eigentlich nur zu sagen, dass sie so lief wie erwartet: zäh und ohne zwingende Aktionen. Zwar gab es durchaus Torchancen auf unserer Seite, aber die verpufften durch Geplänkel vor dem Neuner des Gastes und durch viel zu überhastete Fernschüsse. Es war halt das erste Spiel der Rückserie ohne vorheriges, entsprechendes Training an der frischen Luft. Man sah deutlich den himmelweiten Unterschied zwischen Hallenspiel- und Kleinfeld. Statt mit dynamischen Tempodribblings in den freien Raum zu starten, dribbelten wir auf den Gegner zu; statt die Lücken in der Verteidigung zu suchen, spielten wir auf engem Raum Kind gegen Kind; statt uns frei zu laufen, suchten wir die Zweikämpfe. So wurde es nichts mit einer schnellen Führung in Phase eins. Doch wie gesagt fiel uns lediglich die Umstellung schwer. Die Blau – Gelben kämpften mit dem ungewohnten Untergrund und wurden eigentlich selten torgefährlich (und wenn, dann war Philipp zur Stelle). In der Halbzeitpause kam mit Christopher ein quirliger Zentralspieler, der vor allem den riesigen Abwehrspieler tanzen lassen sollte. Hannes ersetzte Simon auf dem rechten Flügel. Die zweite Halbzeit begann gleich mal mit einem Paukenschlag. Durch vier bis fünf kontrollierte Zuspiele spielten wir Felix in Mellingens Neunmeterraum überlegt frei und der konnte, wie immer im 1 gegen 1, das Tor machen. Da waren vielleicht gerade zwanzig Sekunden gespielt. Direkt nach Wiederanpfiff kam dann auch mal Mellingen unserem Tor gefährlich nahe und Philipp musste sich zwei mal strecken um den Ball zu fangen. Aus unersichtlichem Grund wurden wir nun wieder nervös und hatten wohl wieder vergessen, was wir können. Querschläger an der eigenen Strafraumgrenze und blinde Diagonalpässe in die Spitze waren der Beweis dafür. Trotzdem war diese Phase nicht von Dauer. Kurze Zeit später gelang Christopher aus zentraler Position ein genialer Pass in die Lücke der Mellinger Abwehr. Julius hatte denselben Gedanken und erlief den Ball, um ihn anschließend mit dem Innenspann im Tor zu versenken. Überragend herausgespieltes Tor! Abschließend traf Anton aus nahezu unmöglichem Winkel, nachdem Richard eine Ecke geschlagen hatte. Mellingen konnte fast zeitgleich zwar noch ein Tor erzielen, hatte sich aber mit der Niederlage schon abgefunden. Das Spiel endete 3:1 und eigentlich hatte nur der eigene Kopf (und der Torhüter der Gäste) und vielleicht der sturmartige Wind ein höheres Ergebnis verhindert. Um Felix’ Worten gerecht zu werden: Zum Glück ist das Spiel diesmal nicht ausgefallen – es hätte dadurch nur eine weitere englische Woche gegeben.