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Bäckermeisterkegelklub „Gut Holz“

10.12.2021

Vor einigen Wochen hatten wir die Erfolge der Kegler und der Fußballer gegenübergestellt. In dem nicht ganz so ernst gemeinten Vergleich gab es annähernd ein Remis.

Jetzt müssen wir die Frage neu beantworten, ob die Fußballer oder die Kegler auf eine längere Tradition zurückblicken können. Auf den ersten Blick gibt es schnell eine Antwort: Die SG Handwerk wurde 1962 gegründet – also 40 Jahre nach der Gründung des VfB Oberweimar. Aber nun hat sich herausgestellt, dass durchaus Zweifel an dieser Sicht angebracht sind.

Unsere Kegler Manfred Schmidt und Horst Reschke von der Freizeitgruppe Bäcker haben uns viele interessante Informationen und eine beeindruckende Chronik präsentiert. Die Kegler haben sich zwar erst im Jahr 2000 dem KC Handwerk angeschlossen aber es gibt hier eine über 100-jährige Tradition.

Im November 1903 wurde der Bäckermeisterkegelklub „Gut Holz“ gegründet. Damals gab es in Weimar 50 Bäckereien, so dass es an Mitgliedern aus der eigenen Zunft nicht gemangelt haben dürfte. Aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist Otto der Beständige als langjähriger Vorstand überliefert. Aus Protokollbüchern geht hervor, dass zu seiner Zeit Geselligkeit und schöne Reisen das Vereinsleben bereicherten.  
Im Herbst 1944 musste der Bäckermeisterkegelklub seine Aktivitäten unter Vorstand Otto Schäfer vorübergehend einstellen. Aber bereits Ende 1946 nahm der Klub seine sportliche Tätigkeit wieder auf, was ein Verdienst von Kegelbruder Werner Fritz war. Damit endete die einzige Unterbrechung in der Geschichte des Klubs bis heute. Sprechwart war nun Rudi Tanz.

Im Jahr 1953 konnten die Kegler auf 50 Jahre Bäckermeisterkegelklub zurückblicken. Das Jubiläum diente als Anlass für die Erstellung einer Vereinschronik. Der Klub zählte damals 10 Mitglieder, zu denen auch Kurt Preussel gehörte. Bäckermeister Preussel wird später als Sektionsleiter der SG Handwerk die Kegelbahn des Handwerks mit eröffnen.

In den 1950-er und 60-er Jahre fanden noch Freundschaftsturniere mit Kegelklubs der Bäckermeister von Arnstadt, Erfurt, Gotha und Mühlhausen statt.

Die Becker-Kegler waren in den 1960-er Jahren auf den Kegelbahnen der Gaststätten Thüringer Hof (ca. 1970 Abriss für die Errichtung des Langen Jakobs) und Zum Siechenbräu beheimatet.

Nach der Wende ist Ihr Domizil die Anlage in Weimar West. Es gibt nun freundschaftliche Kontakte zu Bäckerkegelklubs in Augsburg und Ansbach.

Seit dem Jahr 2000 wird die lange Tradition auf der Kegelbahn des Handwerks fortgesetzt - auch wenn nun der Titel eines Bäckermeisters nicht mehr Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist. Einmal pro Woche trainieren die 12 Mitglieder auf unserer Anlage. Genau wie bei den anderen Freizeitkegelgruppen sind Wettkämpfe für Preiskegeln sehr beliebt. Leider wird diese sportliche Tradition seit einigen Jahren nicht mehr fortgesetzt.

Manfred Schmidt ist vielen Einwohner in Oberweimar ein bekannter Name. Er betrieb über Jahrzehnte die gleichnamige Bäckerei in der Mittelstraße. In den 1960-er Jahren hat er auch unter Trainer Leo Jensen bei den damaligen Junioren der BSG Motor Süd Oberweimar Fußball gespielt.
Bäckermeister Horst Reschke ist seit Ende der 1960-Jahre Mitglied im Bäckermeisterkegelklub.

Wir bedanken uns bei beiden Kegelbrüdern für die vielen interessanten Informationen.

Vergleicht man diese Kegler-Historie mit dem Fußballsport in Oberweimar, so können die Fußballer aus Oberweimar gerade noch so ein Remis erzwingen: Mit Thüringia Oberweimar gab es den ersten uns bekannten Fußballklub im Jahr 1905.

siehe auch Pressearchiv --> Stichwort: Bäckermeisterkegelklub

Foto aus der Anfangszeit des Kegelklubs
Die Gründungsmitglieder des Kegelklubs - Das Foto ist in Kassel entstanden
Hintere Reihe: M. Kirchner, K. Lobeda, R. Tanz, (W. Graßnick, L. Brandes, Gäste)
Vordere Reihe: A. Purbach, P. Quitt, O. Buder, A. Bergmann, G. Heß, P. Tanz, O. Schäfer, Vorstand

50 Jahre Gut Holz
Die Bäckermeister 1953

100 Jahre Beckermeisterkegelklub
2003: Mit Hundert noch gut in Form
hinten von links: Horst Reschke, Klaus Rüsing, Jürgen Schnabel, Siefried Heinemann, Manfred Schmidt
vorne von links: Klaus Rose, Peter Otto, Jürgen Rödger, Dieter Reichenbach

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